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„Passing Judgment“ bezieht sich auf die Angewohnheit, zu schnell über die Ideen oder Meinungen anderer zu urteilen. Statt in Ruhe zuzuhören, neigen viele Menschen dazu, sofort ihre Meinung oder Kritik zu äußern.

Diese Angewohnheit kann dazu führen, dass sich Menschen entmutigt und nicht wertgeschätzt fühlen. Wenn ihre Ideen ständig beurteilt oder kritisiert werden, könnte das ihre Bereitschaft, neue Ideen zu teilen oder aktiv an Diskussionen teilzunehmen, verringern. Kurz gesagt, niemand hat mehr Bock, mit dir zu reden.

Beispiel:

Stell dir vor, die Familie plant einen Wochenendausflug. Dein Sohn, Nico, hat eine Idee und schlägt vor, in einen Freizeitpark zu fahren, den er kürzlich im Internet entdeckt hat. Nico sucht nach Anerkennung seiner Idee. Feedback wie z.B. “Nico, das klingt nach einer coolen Idee. Erzähle uns mehr über den Freizeitpark” wäre hier hilfreich. Jetzt kommt es auf dich an! Fällst du direkt ein Urteil und teilst ihm mit, was daran nicht funktionieren wird?

Das wäre ein klassischer Fall von „Urteilen, wo es nicht angebracht ist.“

Nico wird jetzt ganz bestimmt nichts mehr vorschlagen. Was hat es für einen Sinn, wenn es den Anschein hat, dass keine Idee ‚gehört‘ wird?

Warum passing judgement zu einem Problem werden kann:

Wenn Familienmitglieder ständig das Gefühl haben, dass ihre Ideen sofort beurteilt werden, kann das ihre Motivation und ihren Enthusiasmus dämpfen. Es kann dazu führen, dass sie weniger offen und weniger bereit sind, zur Familienplanung beizutragen

Tipps:

Aktiv zuhören und dem „Sender“ zeigen, dass man nicht drauf reagiert, sondern wirklich einfach nur zuhört. Eine effektive Technik ist es, Fragen zu stellen, die das Gespräch fördern, wie zum Beispiel:

  • „Kannst du mir mehr darüber erzählen?“
  • „Wie stellen wir das an?“
  • „Welche Vorteile siehst du darin?“

Vorsicht: Nicht alle Ideen sind gut! Was mir auch schon passiert ist, ich habe eine falsche Erwartungshaltung kreiert. Ich habe aktiv zugehört, leicht genickt und gelächelt. Ich habe die Idee nicht direkt verurteilt, mit Absicht nicht, ich wollte die Kinder ja nicht entmutigen. 

Irgendwie habe ich aber dann den Absprung nicht geschafft. Die Idee, ich weiß nicht mehr genau welche vorgeschlagen wurde, war nicht umsetzbar und ich habe versäumt, das zu erwähnen. Als ich die Kinder dann irgendwann später auf den Boden der Tatsachen zurückholte, war die Enttäuschung natürlich auch groß. Also, gut zuhören, aber nicht urteilen!

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