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Die Absicht, unter allen Umständen gewinnen zu müssen, da wo es Sinn macht und wo es überhaupt keinen Sinn macht.

„Winning Too Much“ ist eines der zentralen Verhaltensweisen, die Marshall Goldsmith in seinem Buch „What Got You Here Won’t Get You There“ beschreibt.

Das Bedürfnis, immer und in allen Situationen zu gewinnen, kann problematisch sein. Dieses Verhalten zeigt sich in der ständigen Notwendigkeit, in Diskussionen, Spielen oder sogar familiären Alltagssituationen als Sieger hervorzugehen.

Beispiel:

Der Manager der Täterä GmbH, der bei jedem Meeting das letzte Wort haben und jede Diskussion gewinnen muss, könnte sein Team demotivieren. Teammitglieder ziehen sich zurück und sind weniger bereit, eigene Ideen einzubringen und sich aktiv zu beteiligen. Sie gehen davon aus, dass ihre Ideen ohnehin nicht gehört werden.

Leider kann ich das komplett nachvollziehen: In regelmäßigen Abständen kommt einer meiner Söhne zu mir und fordert mich heraus (Basketball, Fussball, Nerf…). Das denke ich zumindest, in Wahrheit möchte er nur spielen und Zeit mit mir verbringen. Obwohl ich dieses Verhaltensmuster genau kenne und weiß, wie ich mich zu verhalten habe (natürlich lasse ich die Jungs gewinnen), kommt es leider viel zu häufig vor, dass ich es doch nicht sein lassen kann. Ich gehe in den Survival-Modus und gebe Vollgas. Ich rede mir selbst ein, dass Verlieren gut für den Charakter ist und ich meinen Kindern bei ihrer Entwicklung helfe – was für ein Blödsinn…

Warum ständiges Gewinnen zu einem Problem werden kann:

Zwischenmenschliche Beziehungen: Nicht angebrachtes Gewinnen kann Beziehungen belasten, da andere Personen sich herabgesetzt oder nicht wertgeschätzt fühlen. Oft haben andere Personen keine Lust auf eine zähe Diskussionen mit jemandem, der sich so verhält.

Teamarbeit: Es kann die Teamdynamik stören, da es dem Teamgeist entgegenwirkt und die Zusammenarbeit behindert.

Motivation: Es kann die Motivation und das Engagement anderer mindern, wenn sie ständig das Gefühl haben, dass ihre Beiträge nicht gewürdigt werden oder dass sie immer verlieren.

Denkt mal über euch nach. Erkennt ihr ein „winning too much“ Verhalten bei euch?

Tipps:

– Erkennen, wann es wirklich wichtig ist zu gewinnen und wann es besser ist, loszulassen und andere gewinnen zu lassen.

– Den Beitrag und die Meinungen anderer aktiv anerkennen und schätzen – gerne auch „Danke“ sagen, obwohl ihr die Meinung nicht teilt.

– Ein Gleichgewicht zwischen dem Streben nach Erfolg und der Förderung einer positiven und zusammenarbeitenden Umgebung schaffen.

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